Hinweise zur Trocknung und Lagerung von Rohwaren

  • Umgehende Belüftung bei nicht trockener Rohware (egal welche Art)
  • Transportfahrzeuge, die zur Belüftung/Trocknung vorgesehen sind, möglichst nicht auf dem Feld beladen – jeder noch so kurze Weg führt zu einer Verdichtung im Erntegut und damit zu ungleichmäßiger Luftverteilung
  • Gleichmäßige Belüftung bis zur Trocknung oder zum Abtransport zur Trocknungsanlage aufrechterhalten
  • Beginn des Trocknungsvorganges

Bei Überschreitung folgender Grenzwerte sind die betroffenen Saatgutpartien zu trocknen:

 

  • Trocknungsvorgang solange durchführen, bis Endfeuchte erreicht
  • Wenn gewünschte Endfeuchte erreicht ist, anschließend 1 – 2 Std. kalt belüften
  • Feuchte dann in der Abluft bei etwa 55 - 60%
  • Danach kann die Rohware angeliefert oder eingelagert werden
  • Bei Einlagerung unbedingt regelmäßig auf evtl. Nacherwärmung kontrollieren

 

Bei hohen Anfangsfeuchten aufrühren (Foto) oder abkippen und neu laden.

 

  • Lufttemperatur darf 40 °C (30 °C bei Ölfrüchten) im Saatgut nicht überschreiten
  • Lufterwärmung senkt die rel. Luftfeuchte der Trocknungsluft und steigert so deren mögliche Wasseraufnahme
  • Luftmengensteuerung durch Drosselklappe oder Frequenzumrichter gesteuerte Motordrehzahl bzw. Drehzahl eines Verbrennungungsmotors
  • Entsprechendes Gebläse nach Herstellerangaben auswählen
  • Luftaustauschrate: 500 – 550 m³/m³/h
  • 1 m Schütthöhe entspricht 120 mm WS
  • Um 1 m³ Luft um 1 °C zu erwärmen, benötigt man 1,26 kJ

  • Annahme Erwärmung von 15 °C auf 40 °C = 25°C

  • Bedeutet je 1000m³ Luftrate ca. 8 – 10 kW Heizleistung

  • Durchlauftrockner sind nicht geeignet
  • Bandtrockner funktionieren, sind aber in der Praxis kaum vorhanden
  • Zur Anwendung kommen Satztrockner in Form von:
 
Kistentrocknung
 
 
 
Flächentrocknung

 
 
Befahrbare Unterflurkanäle
 
 
 
Belüftungskanäle
 
 
 
Containertrocknung
 
 
 
Wagentrocknung
 
 
 
Aufbau aus Trocknungsreitern
 
 
 
Schuppenblech
 
 
 
Sprechen Sie uns gerne für die Vermittlung von Schuppenblechen an.
 
 
Schema Wagentrocknung
 
 
  • Drainagerohr oder -schlauch
  • 6 m Längen + Gebläse
  • Verschiedene Durchmesser
  • Zubehör (Bögen, T-Stück, Verbinder, Endkappen,…)

 

  • Gute, preiswerte Möglichkeit, um feuchte Rohware über mehrere Tage zwischenzulagern/vorzukühlen
  • Ideal unter Dach, aber auch im Freien möglich (evtl. Niederschläge dringen nur wenige Zentimeter in den Schüttkegel ein)
  • Gebläse muss kontinuierlich laufen – Unterbrechung der Belüftung bedeutet schnelle Erwärmung = Verlust an Keimfähigkeit
  • Gleichmäßigen Schüttkegel über die gesamte Schlauchlänge herstellen
  • Temperaturkontrolle nicht vergessen – evtl. umschichten

 

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz einer Belüftungsrakete, die im Saug- oder Druckbetrieb verwendet werden kann:

Geräte zur Kontrolle der Kornfeuchte:

         

 

Alternativ: Schnellbestimmer z.B. Wile 55

Wichtig ist eine Möglichkeit zur Nachjustierung und ein Abgleich mit DSV-Feuchtemesser.

Für die Abrechnung zählt die bei DSV festgestellte Feuchtigkeit!

 

Alternative:
 

Sie können den Wassergehalt des Samens auch ohne Feuchtemesser selbst mittels einer Waage und einem Backofen bestimmen.

Wiegen Sie dazu 200 Gramm Rohware ab und verteilen Sie diese in einer gleichmäßigen Schicht auf einem Backbleck. Bei 130°C wird die Rohware 90 Minuten lang getrocknet. Es empfiehlt sich, ein Thermometer zur Überwachung der Temperatur einzusetzen.

Nach Ablauf der Zeit wird die Rohware wiederum gewogen und der Feuchtegehalt berechnet.

Beispiel:

Feuchte Rohware: 200 g

Getrocknete Rohware: 174 g

Formel: (200 - 174) x 100/200 = 13 % Feuchte

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Ihren Anbauberater:

DSV Anbauberaterteam