Die Deutsche Saatveredelung AG züchtet, produziert und vertreibt Raps, Getreide, Gräser, Klee und Zwischenfrüchte. Auf nahezu 40.000 Hektar werden rund 72.000 Tonnen Saatgut produziert. In Deutschland, Dänemark und den Niederlanden stehen hierfür DSV eigene Produktionsstätten zur Verfügung, die das Saatgut aufnehmen, reinigen, die Anerkennung veranlassen und vertriebsfähig aufbereiten.
1350 Saatgutvermehrer, die oft auch Anteilseigner der DSV sind, produzieren DSV Qualitätssaatgut. Sie werden von einem spezialisierten Beraterteam, dass die Planung und Durchführung der Produktion lenkt, intensiv betreut.
Saatgutproduzenten nutzen die Saatguterzeugung von Gräsern nicht nur aus ökonomischen Gesichtspunkten, sondern auch um enge Getreidefruchtfolgen durch die Grassamenproduktion aufzulockern. Fast alle Gräser können für die Saatgutproduktion sowohl in Form der Untersaat in Getreide als auch in Blanksaat nach Getreide ausgesät werden. In beiden Fällen wird bereits in den Sommer- und Herbstmonaten ein Grasbestand etabliert, der einen sicheren Bodenschutz gewährleistet. Grundsätzlich sind für die Grassamenproduktion Nutzungszeiträume festzustellen, die die Anbauzeiten anderer Kulturen bei weitem übersteigen.
Manche Arten (Rotschwingel, Wiesenrispe, Lieschgras und auch Deutschese Weidelgras) können auch zweijährig und länger für die Saatgutgewinnung genutzt werden. Der einund speziell der mehrjährige Grassamenbau wirken sich besonders positiv auf bodenphysikalische Eigenschaften aus. Durch hohe Zufuhr an organischer Substanz wird die Aggregatstabilität im Krumenbereich gefördert, die Oberflächenverschlämmung herabgesetzt und die Bearbeitbarkeit der Böden verbessert.
Langfristig führt dies zu einer Minderung der Gefahr durch Wind- und Wassererosion und zu einer Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Die Eingliederung des Grassamenanbaus in die Fruchtfolge bedeutet eine Zufuhr an jährlicher organischer Wurzeltrockenmasse von 35–45 dt/ha bei einjähriger und von 50–60 dt/ha bei zwei-und mehrjähriger Samennutzung. Dabei handelt es sich um relativ stickstoffarme Rückstände. Diese fixieren in der ersten Phase der Umsetzung im Boden (in den Herbstmonaten) den bodenbürtigen Stickstoff und schützen ihn vor Verlagerung in tiefere Bodenschichten. Dieser Stickstoff wird für die Folgekulturen langsam wieder verfügbar.
Die Integration des Grassamenbaus in Fruchtfolgen führt zu einer Gesundung der gesamten Rotation. Dies ist auf die Verbesserung von Bodeneigenschaften, die Förderung der Wachstumsvoraussetzungen für die Folgekulturen und spezifische phytosanitäre Effekte zurückzuführen. Enge wintergetreidebetonte Fruchtfolgen erhalten durch die Integration des Grassamenanbaus einen erhöhten Gesundheitsstatus und können den Pflanzenschutzaufwand in Folgekulturen senken.
Das erfahrene DSV Anbauberaterteam berät die Saatgutproduzenten in allen Fragen, von der Saat bis zur Ernte.
Es finden regelmäßige Besichtigungen der Vermehrungsflächen unserer Spezialisten statt, um alle pflanzenbaulichen Entscheidungen zusammen mit den Vermehrern abzustimmen. Für die Anlage von Gräservermehrungen sind Flächen in gutem Kulturzustand mit möglichst geringem Ungras- und Unkrautdruck zu wählen Weiterhin müssen bereits bei der Flächenwahl die Voraussetzungen an die Mindestentfernung der zu vermehrenden Grasart unter Berücksichtigung ihrer Befruchtungseigenschaft berücksichtigt werden.
Unkräuter und Ungräser sowie Schaderreger und Krankheiten müssen auch im Grassamenbau frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Zu allen Fragen der Produktionstechnik betreibt die DSV ein eigenes Versuchswesen und einen intensiven Erfahrungsaustausch, um die Samenerträge und Qualitäten aus den Vermehrungen auf hohem Niveau abzusichern und kontinuierlich zu steigern.
Ziel der DSV Feldproduktion ist es, Saatgut in höchster Qualität und mit hoher Rentabilität für den Erzeuger zu produzieren. Dabei wird in der gesamten Produktionskette neben hohen Samenerträgen besonderer Wert auf möglichst hohe genetische und technische Reinheit mit hohen Keimfähigkeiten gelegt, um den hohen Ansprüchen des Marktes gerecht zu werden.
Das DSV Anbauberaterteam unterstützt dabei die Saatguterzeuger in allen Anbaufragen, um Qualität und Rentabilität zu sichern.