Vor der Ernte der Vorkultur sind bereits einige Aspekte für die Etablierung von Zwischenfrüchten zu berücksichtigen.
Abhängig von der Vorkultur verbleibt organische Masse verschiedener Art, Menge und räumlicher Verteilung auf der Fläche. Diese kann die Etablierung der Zwischenfrucht unterschiedlich beeinflussen. Bei vorangegangenen Druschfrüchten kann beispielsweise das Stroh geräumt oder auf der Fläche belassen werden. Um einen sicheren Aufgang der Zwischenfrucht zu garantieren, sind verschiedene Punkte zu berücksichtigen:

  • Das feine Häckseln der Pflanzen- und Strohreste verringert den mechanischen Widerstand gegenüber den Zwischenfruchtkeimlingen.
  • Eine homogene Verteilung der Erntereste fördert einen gleichmäßigen Feldaufgang.
  • Die Art und Menge der Erntereste nimmt Einfluss auf die Saattechnik. Eine zu dicke Strohschicht kann beispielsweise die Sämaschine verstopfen.
  • Die Art und Menge der Erntereste entscheidet über die Nährstoffdynamik im Boden. Beispielsweise hat Getreidestroh ein sehr weites C/N-Verhältnis, wodurch nach Einarbeitung in den Boden die N-Verfügbarkeit für die Zwischenfrucht deutlich eingeschränkt sein kann.
  • Beim Umgang mit Ernteresten vor der Etablierung der Zwischenfrucht, ist stets die standortspezifische Bodenbeschaffenheit sowie die aktuelle Witterung zu berücksichtigen.
  • Die Bedeckung der Bodenoberfläche durch Erntereste schützt vor Wasserverdunstung, Verschlämmung und Erosion.

Zudem entscheidet das Ausfall- und Durchwuchsverhalten der vorangegangenen Kultur über Saatbettbereitung und Wahl der Zwischenfrucht. Besonders Gerste (Hordeum vulgare) und Roggen (Secale cereale) können in Zwischenfruchtbeständen durchwachsen. Folglich gilt es, in solchen Fruchtfolgen die Bodenbearbeitung anzupassen und konkurrenzstarke Zwischenfrüchte zu  wählen, die sich schnell etablieren und dem Ausfallgetreide Licht, Wasser und Nährstoffe entziehen.