Zwischenfrüchte haben in der DSV eine lange Tradition, sie haben uns in unserer 100-jährigen Geschichte maßgeblich begleitet. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Begrünungen zu entwickeln, die die Hauptfrüchte in der Fruchtfolge bestmöglich unterstützen. Wir sind der Überzeugung, dass Pflanzengesellschaften viele Möglichkeiten bieten, Ressourcen effizienter zu nutzen und Kreisläufe zu schließen. Grundlage ist die positive Wirkung von Zwischenfrüchten auf Bodenstruktur, Humusaufbau, Wasserhaushalt, Mikrobiom (Gesamtheit der Mikroorganismen) und den Nährstoffhaushalt. Dabei ist es wesentlich, welche Arten und Sorten zusammenkommen. Besser gesagt: Mischung ist nicht gleich Mischung und auch Sorte ist nicht gleich Sorte. Das ist der Grund, warum wir die Zwischenfruchtzüchtung in den letzten Jahren intensiviert haben. Bekannt ist unsere Initiative durch das Markenprogramm TerraLife®, das seit mehr als einem Jahrzehnt für die Bodengesundheit und Nachhaltigkeit steht.
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Ein Schwerpunkt der DSV Zwischenfruchtzüchtung liegt auf den Leguminosen, ergänzend werden weitere Arten züchterisch bearbeitet. Um Antworten auf den Klimawandel zu haben, werden Pflanzengesellschaften benötigt, welche die Hauptfrüchte unterstützen – Leguminosen haben eine Schlüsselfunktion, da sie einerseits die Stickstofffixierung unterstützen und andererseits äußerst vorzüglich für die Bodenfruchtbarkeit sind.
In der Gesamtheit züchten wir 15 Arten:
Für das Zuchtziel Zwischenfruchtnutzung werden die Sorten insbesondere auf die Eignung innerhalb einer Zwischenfruchtmischung untersucht. Hier kommt es, beispielsweise, auf ihre Komplementarität gegenüber anderen Mischungspartnern an. Ebenfalls spielt die Früh- oder Spätsaatzeiteignung eine Rolle, da sie in bestimmten Mischungen eher für die Frühsaat, andere eher für die Spätsaat geeignet sein sollen.
Im Züchtungsprozess wird das Zuchtmaterial außerdem auf die Eignung für Bei- und Untersaaten untersucht und beschrieben. Eine Sorte für die Bei- / Untersaat sollte nicht mit der Hauptfrucht konkurrieren und deshalb eher unterständig wachsen. So sollte hierfür besonders das Merkmal Beschattungstoleranz ausgeprägt sein. Diese zeichnet sich durch gesundes Wachstum unter mangelnden Lichtverhältnissen aus. In Schattenversuchen testen wir dieses Verhalten der Sorten ab.
Im Mischungsanbau hat jede Arte eine Aufgabe (z.B. Stickstofffixierung, gute Bestandesetablierung und Bodendeckung, intensive Wurzelbildung und Pflanzengesundheit…) zu erfüllen. Innerhalb der Arten gibt es eine hohe Differenzierung der gewünschten Merkmalsausprägung.
In Sorten werden die gewünschten Merkmalsausprägungen genetisch fixiert und sorgen für die sichere Ausprägung der Art im Feldbestand. Der Landwirt erhält somit über die TerraLife® Mischungen Saatgut, welche seine Ansprüche an eine Zwischenfrucht zuverlässig erfüllt.
Bei Zwischenfrüchten kann es sich um Selbst- oder Fremdbefruchter handeln. Entsprechend kommen züchterische Ansätze zur Anwendung, die typischerweise auch bei Getreide, Futter- oder Rasengräsern zu finden sind. Kreuzung und Selektion von Einzelpflanzen dominieren. Die Abfolge der Züchtungsschritte stellt sich wie folgt dar:
Sorten werden im Hinblick auf die gegenwärtigen Ansprüche der Landwirtschaft und der Herausforderungen im Ackerbau ausgewählt: Was braucht es, um Fruchtfolgeerfordernissen, Boden- und Witterungsbedingungen, Krankheitsauftreten, aber auch politischen Auflagen im Pflanzenbau zu entsprechen? Können unsere aktuellen Sorten all diese Forderungen erfüllen?
Unser aktuelles Sorten- und Produktportfolio wurde über die letzten 10 Jahre im Rahmen des Forschungsprojektes CATCHY in dieser Richtung breit evaluiert. Dabei konnte wissenschaftlich belegt werden, dass ein gezielter Zwischenfruchtbau signifikant die Ertragsfähigkeit und Bodenfruchtbarkeit fördert.