Das Striegeln im zeitigen Frühjahr zu Vegetationsbeginn sollte zur Standardmaßnahme auf Pferdeweiden gehören. Mit einem geeigneten Striegel werden Bodenunebenheiten oder Maulwurfshaufen eingeebnet. So werden über den Winter abgestorbenes Gras oder Rückstände von Pferdeäpfeln verteilt. Sind die Grasnarben durch stärkere Frosteinwirkung hochgefroren, sollte bei trockenen Bodenverhältnissen mit einer flexiblen Walze der Bodenschluss wiederhergestellt werden. Die Pflanzenwurzeln erreichen dadurch eine gute Anbindung an Boden und Wasser. Ebenso wird die Wasser- und Wärmeleitung der Böden verbessert.
Das Abäppeln der Weide alle zwei bis drei Tage, stellt eine wichtige weidepflegerische Maßnahme dar. An den Kotbereichen bilden sich ansonsten schnell sog. Geilstellen, die von den Pferden nicht angenommen werden. Wird nicht oder nur unzureichend abgeäppelt, nimmt der Anteil der Geilstellen immer mehr zu, so dass sich die angenommene Futterfläche verkleinert. Dadurch kommt es oftmals zu starkem Verbiss der Restweidebereiche. Entstandene Geilstellen sind durch einen Reinigungsschnitt (Mulchen) zu entfernen. Dabei sollte die Schnitthöhe nicht tiefer als 6 – 8 cm sein. So bleibt noch ausreichend Restassimilationsfläche, damit das Gras schnell wieder austreiben kann und unerwünschte Unkräuter unterdrückt werden.
Auf stark beanspruchten Grasnarben entstehen Lücken, in die oftmals unerwünschte Gräser und Unkräuter einwandern. Regelmäßig nachgesäte Flächen sind dauerhaft robuster und leistungsfähiger in puncto Futterertrag, Futterwert und Belastbarkeit. Insbesondere bei größeren Lückenanteilen von 15 – 20 % sollte mit einer Nachsaat nicht lang gewartet werden. Als Nachsaattermine eignen sich sowohl die Frühjahrstermine (März/April) als auch Termine im Spätsommer (Ende Juli bis September). Es kann mehrmals im Jahr nachgesät werden. Geeignete Nachsaatmischungen für Pferdeweiden, wie COUNTRY Horse 2118, enthalten überwiegend Deutsches Weidelgras. Dieses Gras ist außerordentlich frohwüchsig, konkurrenzstark und bildet eine dichte Grasnarbe. Mit Grünlandstriegeln kann der Nachsaaterfolg optimiert werden. Eine Nachsaatmenge von 7 – 10 kg/ha ist ausreichend. Bei einem hohen Lückenanteil (> 20 %) sollten Durchsaaten mit einem speziellen Schlitzgerät erfolgen. Die Saatmenge bei einer Durchsaat beträgt dann 20 – 25 kg/ha.