Wegschnecken

(z. B. Gartenwegschnecke = Arion hortensis)Körperlänge 2,5 bis max. 4 cm, Oberseite dunkelbraun bis schwarz, Unterseite blassgelb oder orange, bei Berührung ziehen sich die Tiere halbkugelig zusammen.

Egelschnecken

(z.B. Genetzte Ackerschnecke = Deroceras reticulatum oder Graue Ackerschnecke = Deroceras agreste)
Körperlänge 4-6 cm, gelblich-weiß oder grau bis rötlich braun, Sohle hellgrau, kalkweiße Schleimabsonderung

Kielnacktschnecken

(z.B. Boden-Kielnacktschnecke = Milax budapestensis)
Körperlänge 5 cm, braungrau bis fast schwarz mit rotgelbem Kielstreifen

Schadbild

Der Befall ist an silbrig glänzenden Schleimspuren, Blattrand- oder Radikalfraß an allen grünen Pflanzenteilen sowie an vom Keim her angefressenen Saatkörnern zu erkennen. Beim Raps können die Symptome am Blatt auch leicht mit dem Fraß von Rapserdflöhen verwechselt werden. Der größte Schaden, den die gefräßigen Tiere anrichten, ist ein deutlich verminderter Auflauf. Die Schnecken vernichten die im Boden liegenden Körner oder zerstören den Sprosskeim. Bei starkem Fraß müssen ganze Flächen neu bestellt werden, da die Schnecken die Pflanzenzahl unter das wirtschaftlich notwendige Minimum senken.

Zeitliches Auftreten

In der Regel treten die verschiedenen Arten zweimal im Jahr - April/Mai und August bis Oktober - in stärkerem Maße auf und richten gerade im Herbst in den jungen Rapsbeständen starke Schäden an.

Kontrolle und Schadschwelle

Die Aktivität der Schnecken sollte bereits mehrere Tage vor der Aussaat durch das Auslegen von Schneckenfolien oder Jutesäcken kontrolliert werden. Dabei wird eine Folie über den Boden gespannt, so dass an der Bodenoberfläche feuchte und zugleich dunkle Bedingungen entstehen, die für Schnecken günstig sind. Durch das Auslegen von Schneckenkorn läßt sich das Ergebnis absichern, da so ein Abwandern der Schnecken vermieden wird. Da Schnecken jedoch in der Regel ungleichmäßig über den Bestand verteilt vorkommen, empfiehlt es sich, mehrere Folien bzw. Säcke im Bestand auszulegen.

Eine Bekämpfungsschwelle für Schnecken ist derzeit nicht bekannt, jedoch könnte die Aktivitätsdichte von durchschnittlich einem erwachsenen Tier pro Folie und Nacht als Anhaltswert für eine Bekämpfung genutzt werden.

Bekämpfung

Zu den wichtigsten ackerbaulichen Bekämpfungsmaßnahmen gehört die Schaffung eines feinkrümeligen und gut abgesetzten Saatbettes, denn Schnecken treten insbesondere an feuchten und klutigen Stellen auf. Auch bei reduzierte Bodenbearbeitung und Direktsaat ist mit verstärktem Befall zu rechnen.

Zu den chemischen Bekämpfungsverfahren gehört der Einsatz von Schneckenkorn.

1. Ausbringung zur Saat bzw. nach der Saat

Das Beidrillen von Schneckenkorn zeigt auf schweren, klutigen Böden einen guten Erfolg. Wichtig ist, dass der Boden nicht verschlämmt. Dadurch wird nicht nur der Feldaufgang erschwert, sondern auch die Wirksamkeit der Schneckenmittel stark reduziert. Günstiger ist jedoch eine Bekämpfung bis spätestens zwei Tage nach der Aussaat, da noch keine Pflanzen aufgelaufen sind und der Köder zu diesem Zeitpunkt die beste Lockwirkung auf die Schnecken hat. In diesem Fall sollte das Scheckenkorn mit einem Spezialstreuer ausgebracht werden.

2. Ausbringung nach der Aussaat

Eine weitere Möglichkeit liegt darin, erst bei tatsächlich auftretenden Fraßschäden mit Schneckenkorn zu reagieren. Bei einem starken und großflächigen Befall kann dieser Zeitpunkt allerdings schon zu spät sein. Diese Variante der Bekämpfung eignet sich besser bei Rand- oder Teilflächenbefall. Hier bietet sich das Ausbringen von Schneckenkorn mit der Hand oder mit einem Düngerstreuer an.

Als Ergänzung sollte ebenfalls auf den Einsatz von 6-10 dt/ha staubförmigem Branntkalk aufmerksam gemacht werden. Das Problem der Behandlung mit Branntkalk liegt jedoch darin, dass die Schnecken bei der Applikation aktiv sein müssen, damit sie vom auftreffenden Kalk geschädigt werden. Auch die Applikation von AHL kann sehr erfolgreich sein. Jedoch gilt auch hier, dass die Schnecken direkt getroffen werden müssen. Der Einsatz von AHL bietet sich bei feuchter Witterung in Verbindung mit einer Strohdüngung an, da nach der Ernte kein schützender Pflanzenbestand mehr für die Tiere bereitsteht. Auch bei hohen Kalimengen und der Verwendung von Kalkstickstoff wurden Bekämpfungserfolge beobachtet. Bei der Auswahl der richtigen Bekämpfungsstrategie, sei es Schneckenkorn, Kalk oder AHL empfiehlt sich jedoch immer, eigene Erfahrungen und Mitteilungen der örtlichen Pflanzenschutzämter zu beachten.

 

Weitere und aktuelle Informationen zu Schädlingen finden sie unter www.rapool.de