Profil
Die Wintererbse BALLTRAP kann die Winterfeuchtigkeit optimal nutzen und eignet sich gut für sommertrockene Regionen mit durchlässigen Böden. Der optimale Erntetermin liegt meist zwischen Wintergerste und Winterraps und somit 7 bis 10 Tage früher als bei Sommererbsen.
- Hohes Ertragsniveau
- Gute Winterhärte bis ca. -15 °C, somit hohe Anbausicherheit
- Halbblattloser, weiß blühender Sortentyp
- Gute Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit
- Frühe Reife plus gute Standfestigkeit = gute Erntebedingungen
Agronomische Eigenschaften
Fiederblätter |
(1)
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(fehlend = halbblattlos) |
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Kornfarbe |
(2)
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(gelb) |
Pflanzenlänge |
(5)
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(mittel) |
Blühbeginn |
(4)
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(früh bis mittel) |
Blühdauer |
(5)
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(mittel) |
Reife |
(4)
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(früh bis mittel) |
Fiederblätter
(1)
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Kornfarbe
(2)
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Pflanzenlänge
(5)
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Blühbeginn
(4)
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Blühdauer
(5)
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Reife
(4)
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Neigung zu
Auswinterung |
(4)
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(gering bis mittel) |
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Lager |
(5)
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(mittel) |
Auswinterung
(4)
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Lager
(5)
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Ertragseigenschaften
Kornertrag |
(5)
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(mittel) |
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Rohproteinertrag |
(5)
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(mittel) |
Einstufung nach eigenen Ergebnissen.
Kornertrag
(5)
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Rohproteinertrag
(5)
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Einstufung nach eigenen Ergebnissen.
Qualität
TM-Ertrag Gesamt |
(4)
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(niedrig bis mittel) |
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Rohproteingehalt |
(4)
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(niedrig bis mittel) |
TM-Ertrag Gesamt
(4)
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Rohproteingehalt
(4)
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Standorte
- BALLTRAP ist eine gelbkörnige Sorte mit geringer bis mittlerer TKM
- Gute Winterhärte bis ca. -15 °C
- Halbblattloser, weiß blühender Sortentyp
- Mittlerer Proteingehalt
- Empfohlene Anbaupause 5-6 Jahre
- Abstand zu anderen Leguminosen 3-4 Jahre
- pH-Wert > 6
- Möglichst steinfreier Oberboden, da bodennahe Schneidwerksführung zur Ernte nötig (niedriger Hülsenansatz, vergleichbar Sommererbsen)
- Empfindliche Reaktion auf Luftmangel/Staunässe -> durchlässiger Boden
- Steinreiche Böden sowie Standorte mit häufigen Niederschlägen im Sommer (Fußkrankheiten!) sind nicht geeignet
- Flächen mir starkem Unkrautpotenzial meiden
Besondere Eigenschaften
Vorteile zu Sommererbsen
- Bessere Ausnutzung der Winterfeuchte
- Meist bessere Bodenfeuchtebedingungen im Herbst gewährleisten einen besseren Auflauf und gleichmäßige Pflanzenentwicklung
- Frühere Blühte, deshalb geringeres Risiko, dass die Blüte in eine Hitzephase fällt, Trockene Witterung wirkt sich weniger ertragsmindernd aus
- 1-3 Wochen früher druschreif als Sommererbsen
- Höhere Ertragsstabilität
- Geringerer Insektenbefall
Aussaat
Saattiefe
3-4 cm in lehmigen Boden 4-5 cm in Ton-Kalkstein-/Kreideböden; leichte Böden: 6 cm
Saatstärke
70-90 keimf. Körner/m², auf Kalkböden 100 bis 115 Kö/m²
Saatstärke für Wintererbsen
TGK/Saatstärke | Lehmige Böden 70-80 kf Kö/m² |
Sandige Böden 80-90 kf Kö/m² |
Kalkhaltige Böden bis 115 kf Kö/m² |
175 g | 125-140 kg/ha | 140-160 kg/ha | bis 200 kg/ha |
200 g | 140-160 kg/ha | 160-180 kg/ha | bis 230 kg/ha |
250 g | 175-200 kg/ha | 200-225 kg/ha | bis 285 kg/ha |
Aussaatverfahren
- Gute Verteilung und Zersetzungsmöglichkeiten der Vorfrucht gewähren.
- Drillsaat in ein gut abgetrocknetes, durchlässiges Saatbett mit guter Krümelstruktur und guter Durchwurzelbarkeit. Keine Störschichten.
- Ziel: Möglichst ebenes Saatbett, evtl. Walzen --> einfache Ernte, Reihenabstand: 12-35 cm
- Achtung: Bei Mechanischen Sämaschinen auf Unversehrtheit des Korns achten (Bruchprobleme). Ggf. auf besondere Hinweise im Handbuch zur Aussaat von großkörnigen Leguminosen achten.
Saatgut / Saatgutbehandlung
- Auf gute Saatguthygiene achten. Geringeres Risiko an Ascochyta (Brennflecken).
- Kein Beizmittel zugelassen
- Die für die Luftstickstoffbindung notwendigen Knöllchenbakterien kommen ausreichend im Boden vor, so dass eine Saatgutimpfung nicht erforderlich ist.
Aussaattermin
- 2-3 Wochen nach ortsüblichem optimalen Saattermin Winterweizen
- Ziel Bestandesentwicklung vor Winter: 2-3 Laubblattpaare, Wuchshöhe 3-4 cm
- Zu weite Vorwinterentwicklung reduziert die Winterhärte und provoziert Krankheitsbefall schon im Herbst
Nutzung
Ernte
- Erntetermin bei 14-16% Wassergehalt des Samens
- Termingerecht beernten
- Herstellerhinweise zur Erbsenernte beachten --> weiter Korb, geringe Dreschdrehzahl (rund 300-500 Umdrehungen/min); auf Bruchkorn achten, ggf. Ährenheber verwenden
- Ertrag: ~4-6 to/ha
Düngung
- An erwarteten Bedarf und Entzug ausrichten:
- Bedarf Summe bei 5,5 to/ha (Stroh + Korn):
- 65 kg P2O2/ha
- 125 kg K2O/ha
- geringer Magnesiumbedarf: bei Magnesiumarmen Böden: 30-60 kg MgO/ha
- Keine Stickstoffdüngung; Keine / reduzierte Knöllchenbildung und N-Bindung durch Symbiose bei N-Mengen oberhalb von 60 kg N/ha.
- Mikronährstoffdüngung nach Winter empfohlen Bor, Mangan, Molybdän,Schwefel) gegebenenfalls zur Blüte wiederholen kann mit Fungizidmaßnahmen kombiniert werden.
Pflanzenschutz
- Empfehlungen der Offizialberatung beachten
- Unkrautbekämpfung z.B. im Vorauflauf mit Bandur oder Bandur + Boxer oder Stomp Aqua
- Fungizid im Frühjahr zum Blühbeginn wird empfohlen
Mechanische Unkrautbekämpfung
- Blindstriegeln vor Auflauf
- Optimal nach Auflauf: Striegeln im 4-5-Blatt Stadium zur Nachmittagszeit bei warmen Wetter (geringerer Turgordruck). Keine Maßnahmen bei gut entwickelten Ranken
Schädlinge
- Auf Erbsenwickler, Erbsengallmücke, Blattrandkäfer (Auflaufphase), Grüne Erbsenlaus (Blühbeginn) und Tripse achten; im Einzelfall ggfs. Behandlung einplanen
Krankheiten
- Bodenpilz (Wurzel): Aphanomyces --> Verrotten der Wurzeln, Ertragsverluste möglich. Bodenpilz welcher durch andere Leguminosen potenziert werden kann. Ackerbohne, Soja und Kleesorten sind sehr tolerant. Rotationskrankheit)
- Mehltau (echter und falscher), Ascochyta-Fäule (Anthracnose), Botrytis, Rost, Sklerotinia
- Bakteriose bei Wintererbsen (keine Behandlungsmöglichkeiten; Prävention durch optimales Anbaumanagement (Pflanzenentwicklung vor Winter; Keine Verletzungen der Pflanze)