Wer sind wir? 

Die DSV als moderner Pflanzenzüchter bedient sich eines breiten Repertoires an klassischen und modernen Techniken, um den Zuchtfortschritt zu beschleunigen. Dabei ist es das Ziel, den erfolgreichen Rapsanbau der Zukunft über multiresistente, robuste und anpassungsfähige Rapssorten, die für extreme Witterungs- und Klimaverhältnisse gerüstet sind, zu sichern.

Team der DSV-Rapszüchter aus Thüle

Wo züchten wir?

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Was sind die Ziele und Abläufe?

Woher kommt das Ausgangsmaterial für die Züchtung?

Botanisch gesehen ist Raps eine „Additionshybride“ und besitzt Erbgut von Kohl und Rübsen. Er gehört zu der Familie der Brassicaceaen (Kreuzblütler). Genetisches Material aus den Urformen Kohl und Rübsen werden auch heute noch genutzt, um leistungsfähige Hybriden zu züchten.

Wer entscheidet über die Kreuzungen?

Jede Sorte oder Linie, die zur Züchtung einer später vermarkteten Rapshybride verwendet wird, hat ihre eigene genetische „Landkarte“, auf der Resistenzen und Merkmale genau im Genom festgehalten sind. Diese Informationen über jede verwendete Linie sind gespeichert und das Wichtigste in der Arbeit der Züchter. Noch vor der Kreuzung können unsere erfahrenen Rapszüchter „errechnen“ aus welchen Linien bzw. Elternpaaren eine robuste und leistungsfähige Hybride gezüchtet werden kann. Die Züchter kreuzen dann Komponenten mit den gewünschten Zielmerkmalen, die vorher definiert sind.

Wer bonitiert im Feld? Wonach wird bonitiert?

Aus 2.000 Handkreuzungen, die im Gewächshaus gemacht werden, werden 25.000 DH (Doppelhaploide) Parzellen im Feld angelegt, die sortiert und bonitiert werden. Dabei wird die Hybride während jedem Entwicklungsschritt genau von den Züchtern und ausgebildeten LTAs (Landwirtschaftlich-technische Assistenten) und ATAs (Agrarwirtschaftlich-technische Assistenten) im Feld beobachtet. Es werden z.B. Bonituren zum Feldaufgang, Entwicklung vor Winter, Entwicklung nach Winter, zu Krankheiten und zum Blühbeginn und Blühende gemacht. Dies hilft, die Sorte besser einschätzen und Empfehlungen geben zu können für den Anbau der Sorte. Letztendlich entscheidet aber auch die Leistung in Kornertrag und Ölgehalt.

Wer wertet die Bonituren aus? Nach welchen Merkmalen?

Zur Auswertung der verschiedenen Merkmale und auch Ertrags- sowie Qualitätsmerkmalen gibt es spezielle Programme, in denen diese Daten erfasst und statistisch ausgewertet werden können. 

Dabei gibt es eine Reihe von Merkmalen und Zuchtzielen, die je nach Anbauregion für den Winterraps wichtig sind. Durch ein internationales Prüfnetz werden die Sortenkandidaten unter verschiedenen Witterungs- und Klimaverhältnissen geprüft.

Wann bekommt das Produktmanagement die Versuchsergebnisse der potentiell neuen Sorten?

Von der ersten Kreuzung bis zur fertigen Sorte für den Markt braucht es ungefähr 12 Jahre. Während der ersten sieben Jahre Züchtung im Gewächshaus und später im Freiland sind die Züchter für die Auswahl und das Weiterkommen der Hybriden zuständig. Nach ca. sieben Jahren werden die besten Kandidaten dann für das deutsche Zulassungsverfahren angemeldet und drei Jahre in den vom Bundessortenamt initiierten Wertprüfungen (Deutschland) geprüft. Nach erfolgreicher Sortenzulassung (Registerprüfung und landeskultureller Wert) werden die Sorten in Bundes- bzw. Landessortenversuchen geprüft und stehen für die Vermarktung bereit. Mit Beginn der Zulassung führen das Produktmanagement und der Vertrieb die Sorten in die jeweiligen Märkte ein und erstellen Sortenprofile. Zeitgleich werden durch die Produktionsabteilung Produktionen für die Vermarktung der Sorte angelegt. Vermarktet werden die zugelassenen Sorten der Deutschen Saatveredelung über den RAPOOL-Ring oder über die Deutsche Saatveredelung AG.

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