Der 3,2 bis 4 mm lange im Grundton schwarze Rüsselkäfer erscheint durch die schuppige Behaarung als gräulich gefärbt. Der Kopf ist in einen dünnen, nach unten gebogenen Rüssel verlängert, die Füße sind schwarz. Die beinlose, nach innen gekrümmte gelblich-weiße Larve ist mit anfangs dunkelbrauner und im Endstadium gelblich-brauner Kopfkapsel etwa 7 mm lang.
Der Käfer selbst ist auf der Rapspflanze selten zu sehen, da er sich bei geringster Störung fallen lässt und sich tot stellt. Die ersten Symptome des Befalls sind etwa 1 mm große zunächst schleimige, später weißlich umrandete Einstichstellen am Stängel, häufig unterhalb der Triebspitze anzutreffen. Beim Längenwachstum des Haupttriebes strecken sich die Verletzungsstellen, bilden dünne Rinnen, Verdickungen und Krümmungen, vor allem im unteren Stängelteil. Dort platzen die Stängel besonders nach Frösten oder reichlich Niederschlägen und rollen sich blattartig auf. Wasser dringt ein und am Stängelgrund entstehen Fäulen. Später sind die Ausbohrlöcher der Larven, vorzugsweise in Blattachseln zu finden. Es entstehen schwache Seitentriebe mit verspäteter Blüte. Weiterhin stellen die Bohrlöcher Eintrittspforten für Sekundärinfektionen mit Phoma lingam und Verticilium dahliae dar.
Der Rapsstängelrüssler überwintert als Käfer in der Erde vorjähriger Rapsfelder. Im Frühjahr bei einer Bodentemperatur (2 cm Bodentiefe) von 5-7 °C entsprechend bei Tagestemperaturen von über 10-12 °C ist mit dem Einflug des Käfers in die Felder zu rechnen. Das Weibchen beginnt nach 2 Wochen Reifungsfraß vorzugsweise unterhalb der Triebspitze mit der Eiablage. Die Folge sind gallenartige Missbildungen, wobei an diesen Stellen der Haupttrieb nach etwa 2 Wochen leicht, später stark gekrümmt ist. Bei empfindlichen Sorten platzen die Stängel auf. Die Larven ernähren sich bis zur Reife des Rapses im Stängelmark. Noch während des Sommers verlassen sie den Rapsstängel, um sich im Boden zu verpuppen.
Die Bekämpfungsschwelle liegt beim Großen Rapsstängelrüssler bei 10 Käfern/ Gelbschale in drei Tagen.
Ein Insektizideinsatz bietet sich in Verbindung mit dem Wachstumsreglereinsatz im Frühjahr an, da der Befall häufig mit dieser Maßnahme zusammenfällt.
Das Pflanzenschutzgesetz in Deutschland hat sich geändert. Einige Pflanzenschutzmittel können damit in verschiedenen Kulturen nicht mehr eingesetzt werden. Unter https://apps2.bvl.bund.de finden Sie eine Liste für zugelassene Präparate.