Mais- aber auch der Grassilagen werden bei der Produktion von Biogas verwendet. Bei der Produktion von Maissilage für Biogasproduktion steht in erster Linie der Methanertrag/ha. Dieser setzt sich zusammen aus dem geernteten Trockenmasseertrag (dt TM/ha) und der daraus erzielbaren Methanausbeute. Beeinflusst wird dieser zusätzlich durch die verschiedenen Inhaltsstoffe der Pflanze. Kolbenbetonte Maissorten wie CLOONEY (S 250) haben somit einen Vorteil in der Methanbildung je kg Trockenmasse, da sie einen Großteil ihres Methanertrages aus den stärkereichen Körnern beziehen. Die DSV-Sorten BLANDEEN (S 260) und ARMOREEN (S 260) sind dagegen den kolbenbetonten Sorten bei vergleichsweise geringerer Kolbenanlage beim Gesamttrockenmasseaufwuchs deutlich überlegen.
Im Gegensatz zur Futternutzung kann eine Biogasmaissilage auch mit geringfügig niedrigeren TS-Gehalten bereitet werden. Der Praktiker kann also auf seinen Standorten Maissorten späterer Reife (z.B. HONOREEN S 290, NOVIALIS S 290) wählen, die in der Lage sind, bis in den Spätherbst noch Massezuwachs zu realisieren. Wir empfehlen daher für die Erzeugung von Biogas Maissorten zu wählen, die um ca. 30 Reifepunkte über den für den Standort geeigneten Silomaissorten liegen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass solche Sorten auch über eine gute Standortanpassung (Jugendentwicklung, Trockentoleranz, HTR-Resistenz) verfügen, damit dieser Mehrertrag auch realisiert werden kann. In Grenzlagen und an Standorten, an denen das sichere Erreichen von gewünschten Trockensubstanzgehalten nicht sicher ist, sollte behutsam die Reifegruppe gewählt werden. In Zukunft kann die Züchtung durch die Kombination späterer Ertragssorten mit klimaadaptierten Qualitätssorten weitere leistungsfähige Hybriden für die Gasproduktion bereitstellen.
Neue Fruchtfolgen sind für die Biogasproduktion interessant. Hier eröffnen sich Möglichkeiten, neben dem klassischen Anbau von Silomaishybriden zusätzliches Gas über den Anbau von Gräsern zu produzieren. Beachtenswert ist die Kombination von überwinterndem Welschen Weidelgras als Vorfrucht zu Mais. Bei einem Ertrag von ca.60 dt/ha Trockenmasse im 1.Schnitt und einem kalkulierten Ernte- und Konservierungsverlust von 15% sollte es gelingen, 5 t oTS/ha in den Fermenter einzubringen. Die DSV empfiehlt für geplante Biogasfruchtfolgen mit Mais die Vornutzung durch die Feldgrasmischung COUNTRY Feldgras 2051. Damit lassen sich zusätzliche Methangaserträge von ca. 1.500 m3 realisieren. In Kombination mit nachfolgendem Mais können so Gaserträge von mehr als 9.000 m3/ha "geerntet" werden. Diese Zahl hängt sicherlich von den klimatischen Gegebenheiten in den einzelnen Anbauregionen Deutschlands ab. Hier sind die theoretisch für den Mais zur Verfügung stehende Wärmemenge sowie vor allem die Wasserversorgung zu nennen.
Bezug nehmend auf die obigen Ausführungen und unter Voraussetzung der einzelbetrieblichen Wirtschaftlichkeitsberechnung empfiehlt die DSV für geplante Biogasfruchtfolgen mit Mais die Vornutzung durch Feldgrasmischung COUNTRY Feldgras 2051.
Eine futterbauliche Vornutzung im Herbst ist bei früher Aussaat möglich.