Die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) konnte das herausfordernde Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem soliden Ergebnis abschließen. In der DSV Gruppe wurden 253,0 Mio. Euro Umsatz und 11,1 Mio. Euro EBT erzielt. Eine Dividende von 0,10 Euro/Aktie wurde beschlossen.
„Es war das erwartete herausfordernde Jahr – trotzdem ist es uns gelungen, ein gutes Ergebnis deutlich über den Erwartungen zu erzielen,“ so Dr. Eike Hupe*, Vorstandsmitglied der DSV.
Die außergewöhnlich hohen europäischen Raps-Anbauflächen des Jahres 2022 reduzierten sich 2023 deutlich, was die Rapsumsätze auf ein durchschnittliches Niveau zurückgebracht hat. Sehr erfreulich entwickelte sich das DSV Getreidegeschäft – Dank des hervorragenden DSV Sortenportfolios im Winterweizen und der Wintergerste. Auch die unerwartet plötzlich stark gestiegene Maisnachfrage 2024 konnte bestmöglich bedient werden: der Absatz von Mais und Maismischungen stieg deutlich. Der Gräsermarkt stagnierte hingegen weiterhin, und die Nachfrage erholte sich nicht – die gesamte Branche steht weiterhin vor der Herausforderung des Managements anhaltend hoher Lagerbestände von Futter- und Rasengräsern.
Die Umsatzerlöse der deutschen Muttergesellschaft im Geschäftsjahr 2023/24 belaufen sich auf 206,7 Mio. Euro (Vorjahr 220,2 Mio. EUR) und in der DSV Gruppe auf 253,0 Mio. EUR (Vorjahr 264,5 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der deutschen Muttergesellschaft beträgt im Jahr 2023/24 11,3 Mio. EUR (Vorjahr: 17,2 Mio. EUR) und in der DSV Gruppe 11,1 Mio. EUR (Vorjahr: 20,9 Mio. EUR).
Das Gesamtinvestitionsvolumen belief sich im Geschäftsjahr 2023/24 auf 7,9 Mio. EUR (Vorjahr: 8,7 Mio. EUR). Erneut lag ein Investitionsschwerpunkt auf dem Ausbau der Zuchtstandorte. So konnte bspw. in Thüle/Salzkotten, dem Standort der DSV für die Rapszüchtung, eine neue Maschinenhalle in Betrieb genommen werden. Diese Investition in die lokale Infrastruktur hat einen wesentlichen Einfluss auf die Effizienz der Arbeitsabläufe und dient somit der Sicherung der hohen Qualitätsstandards der Züchtungsarbeiten.
Der Winterrapsanbau in Europa wurde zur Aussaat 2023 von verschiedenen klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren negativ beeinflusst – der Anbau wurde in vielen Ländern Europas zurückgefahren. Diese Entwicklungen beeinflussten auch die Verkäufe der DSV – das Raps-Rekordjahr 2022/23 konnte nicht wiederholt werden. In Deutschland behauptete die Rapool-Ring GmbH dennoch erneut ihre klare Marktführerschaft.
Die beeindruckenden Leistungen der DSV Getreidezüchter materialisierten sich weiterhin in steigenden Vermehrungsflächen und damit in sehr erfreulichen Lizenzeinnahmen für die DSV. Der DSV Vermehrungsflächenanteil in Deutschland konnte sowohl beim Winterweizen mit den starken Sorten EXSAL und POLARKAP als auch bei der Wintergerste dank der Sorten JULIA und ESPRIT erheblich gesteigert werden. Die DSV belegt auch 2024 die vorderen Plätze der vermehrungsstärksten Wintergerstensorten in Deutschland: JULIA bleibt die stärkste Wintergerstensorte in Deutschland.
Leider kam es nicht zu einer Erholung des Gräsermarktes. So traf die Rasengräser-Ernte 2023 auf einen nach wie vor gesättigten Markt mit einer weltweit sehr geringen Nachfrage. Das führte erneut zu einem Überangebot von Rasensaatgut. Das Grünlandmanagement wurde durch starke Niederschläge im Herbst 2023 und im Frühjahr 2024 in Westeuropa erschwert – die Durchführung der erforderlichen Pflegemaßnahmen war sehr häufig nicht wie geplant möglich. Zudem stehen viele Betriebe unter hohem finanziellen Druck. Im Ergebnis verlief somit auch das Geschäft im Segment Futtergräser auf einem niedrigen Niveau.
„Die geopolitischen Krisen werden auch weiterhin die landwirtschaftlichen Märkte beeinflussen, und die erwartete Volatilität der Märkte hinterlässt bei allen Unternehmen der Branche steigende Unsicherheit. Der Markt für Gräser wird sich in den nächsten Jahren sicherlich erholen. Er wird jedoch für das Geschäftsjahr 2024/25 als weiterhin schwach eingestuft,“ so Clive Krückemeyer**, Vorstandsmitglied der DSV.
Im Winterraps blickt die DSV zuversichtlich nach vorn. Die besondere Stärke und Innovationskraft der Rapszüchtung zeigt sich bspw. bei den Sortenkandidaten DETLEF und CHURCHILL. Beide Sorten schafften 2024 den Schnellaufstieg in die Landessortenversuche zur Ernte 2025. CHURCHILL ist ein ganz besonderer Innovations- und Sicherheitstyp: die einzigartige Kombination von vier Resistenzgenen (TuYV-Resistenz, Phomadoppelresistenz RlmS+Rlm7 sowie eine neue Resistenz gegen Cylindrosporium) gepaart mit höchsten Ölgehalten! Der Stamm DETLEF steht als besonders umwelt- und ertragsstabiler Sieger im Korn- und Ölertrag der vergangenen drei Wertprüfungsjahre ebenfalls im Dezember zur Zulassung an. Neben der TuYV-Resistenz verfügt DETLEF über eine gut ausgeprägte Toleranz gegenüber Verticillium.
Auch die Erfolgsgeschichte der DSV Getreidezüchtung geht weiter: die Wintergerstensorten JULIA und ESPRIT belegen in Deutschland führende Positionen in den Landessortenversuchen der Liniensorten und stehen auf den ersten Plätzen der Vermehrungsflächen. Im Winterweizen nimmt die positive Entwicklung auch international weiter Fahrt auf: frühreife DSV Winterweizengenetik – wie DJANGO und KAROQUE – bereichert mehr und mehr das Portfolio und eröffnet weitere Märkte und Marktsegmente.
„Wir werden weiterhin besondere Akzente setzen, die unserem Motto ‚Innovation für Ihr Wachstum‘ Nachdruck verleihen,“ so Dr. Eike Hupe. „So wird das Segment Biodiversität und Zwischenfrüchte auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen. Wir verstehen uns hier als Treiber des Marktes, als Innovator durchdachter Begrünungssysteme mit Bei- und Untersaaten. Wir tragen damit zum Erhalt der Bodengesundheit und einem aktiven Bodenleben sowie zur Gestaltung immergrüner, biodiverser Fruchtfolgen bei. Unser TerraLife®-Programm setzt hier Maßstäbe.“
In der Agrarbranche gibt es zahlreiche Trends, die durch technologische Innovationen, ein verändertes Umweltbewusstsein sowie sich verändernde Verbraucher- und auch Mitarbeiterbedürfnisse geprägt sind. „Wir sehen Zukunftstrends als Chance und werden so die DSV Schritt für Schritt nachhaltig weiterentwickeln. Wir investieren in unsere Warenwirtschaftssysteme und in Nachhaltigkeit, in Züchtungstechnologien, logistische Lösungen und Vertriebsstrategien – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Kunden und Partner in und aus der Landwirtschaft sowie anderen Branchen, mit denen wir die Zukunft gestalten und teilen,“ so der abschließende Ausblick von Clive Krückemeyer.
Die DSV ist ein traditionsreiches Pflanzenzucht- und Saatgutunternehmen mit Hauptsitz in Lippstadt, Deutschland. Forschung, Züchtung, Produktion und Vertrieb verschiedener Kulturarten sind das Ziel des Unternehmens, dessen Wurzeln über 100 Jahre zurückreichen. In Deutschland sind rund 500 Mitarbeiter/innen tätig. In der Gruppe werden ca. 780 Mitarbeiter/innen beschäftigt.
Die DSV unterhält im In- und Ausland wesentliche Beteiligungen an namhaften Unternehmen der Saatgutbranche und hat 100%-ige Tochterunternehmen in Argentinien, Dänemark, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Kanada, den Niederlanden, Polen und in der Ukraine.
Zur DSV Gruppe gehören folgende Unternehmen, die vollständig in den Konzernabschluss einbezogen werden:
Außerdem wird die DL Seeds Inc., Stanley/Kanada anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen.
* Dr. Eike Hupe, als Vorstandsmitglied der DSV verantwortlich für Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, Züchtung und den Innendienst
** Clive Krückemeyer, als Vorstandsmitglied der DSV verantwortlich für Finanzen, IT, Personal, Einkauf und Produktion
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