Ausdauerndes Obergras mit Kriechtrieben, die relativ kurz bleiben und aufrechte Triebe bilden. Dadurch entsteht eine lockere Horstform. Längenwuchs ist unterschiedlich bis zu 150 cm. Sehr frühe Entwicklung mit Blüte Ende Mai. Auf feuchtem Grünland und in Überschwemmungsgebieten. Stellt hohe Ansprüche an Wasser- und Nährstoffversorgung. Kälte, Spätfroste und lange Schneelagen übersteht der Wiesenfuchsschwanz gut. In Trockenlagen gedeiht er nicht. Auf regelmäßig beweideten Flächen hält er sich nicht. Wiesenfuchsschwanz ist sehr wüchsig und ertragreich. Bei frühzeitigem Schnitt ist der Futterwert mit Note 7 entsprechend günstig. Nach der Blüte sinkt der Futterwert rasch ab. Die frühe Halmbildung bewirkt, dass das Futter bei hohem Anteil überständig werden kann. In Saatmischungen wird Wiesenfuchsschwanz nur auf spezifischen Feuchtstandorten verwendet. Die langsame Jugendentwicklung des Keimlings lässt eine Bestandsbildung erst im zweiten bis dritten Jahr zu.

Fruchtstand

Blattgrund mit Häutchen

Botanische Merkmale
Blatt Blattanlage gerollt, Blattscheiden nicht verwachsen und ohne Behaarung. Blattspreite offen mit feinen Riefen, in der Blattmitte ein Streifen nicht gerieft. Blatthäutchen kragenförmig steif, anfangs weiß und grünlich, später oft braun. Kein Blattöhrchen.
Halm In ausgebreiteten Horsten steigen Halme knickig auf. Länge 100 bis 150 cm. Im Frühjahr sehr zeitige Entwicklung mit Blütezeit im Mai.
Blütenstand Walzenförmige, nach oben und unten sich verjüngende, dicht besetzte rispige Scheinähre von ca. 10 cm Länge und 10 mm Dicke. An jedem Seitenast 4–6 Ährchen, die sich nach unten abstreifen lassen. Das Ährchen ist einblütig, oval und begrannt. Hüllspelzen sind behaart und unten miteinander verwachsen. Deckspelze hat eine tief angesetzte Rückengranne.
Blatt Die Spelzfrucht wird von beiden Hüllspelzen umschlossen. Die Deckspelze umhüllt die Karyopse vollständig. Vorspelze fehlt. Die 8–9 mm lange Granne ragt aus den Hüllspelzen hervor. TKG 0,7–0,8 g.