Einjährig überwinterndes Horstgras mit der Hauptblütezeit Mai bis Juni. Oft im Herbst nochmals blühend. Der Name Dachtrespe rührt von dem lang überhängenden Blütenstand, der dachförmig geneigt ist. Dachtrespe wächst auf mageren Standorten an Wegrändern, auf Schutthalden, Bahndämmen und Ödland in warmen und trockenen Lagen. Verbreitet taucht die Dachtrespe auch auf Ackerstandorten auf und bildet nach Samenausfall Nester in mehrjährigen Kulturen wie Futter- und Samenbau. Durch Schnittpflege der Feldränder kann Einwandern in Kulturen verhindert werden. Die Dachtrespe gilt als ein lästiges Ungras in landwirtschaftlichen Kulturen. Die langen Grannen verstopfen die Siebe und erschweren den Drusch bei der Ernte. Da es weder ein verwertbares Futtergras (Note 2) noch für Begrünung geeignet ist, ist Dachtrespe wirtschaftlich bedeutungslos.

Fruchtstand

Blattgrund ohne Öhrchen, mit Häutchen

Botanische Merkmale
BlattBlattanlage gerollt, Blattscheide verwachsen, dicht und zottig behaart. Blattspreite schwach gerieft und mit kurzen Haaren bewimpert. Blatthäutchen kurz bis mittel, oft zerschlitzt. Kein Blattöhrchen.
HalmMehr oder weniger geknickt aufsteigend, ca. 50–80 cm lang, gelegentlich im Herbst Nachblüher. Am Halmende ca. 15 cm lange einseitswendige Rispe.
BlütenstandÜberwiegend Doppeltraube (falsche Rispe), einseitswendig. Untere Stufen der Hauptachse je mehr als 2 Seitenäste, die lang und dünn sind. Die Ährchen hängen schräg nach unten. Ährchen 10–15 mm lang, breitgedrückt, erst grünlich, später rot bis purpurrot gefärbt. Jedes Ährchen mehr als 4 Blüten, teils steril. Hüllspelzen 8–10 mm lang und stachelspitzig. Deckspelzen haben lange, gerade gerichtete, raue Granne, ca. 15 mm lang.
Frucht Schlanke Spelzfrucht von 10 mm Länge und 1,5 mm Breite. Deckspelzen dunkel-rotbräunlich, etwas behaart mit kräftigem Mittelnerv, Vorspelze in tiefer Rinne. Stielchen ca. 3 mm lang und dünn. Karyopse dunkelbraun mit gewölbtem Rücken und Längsfurche an der Bauchseite.