GLÖZ 8 Nichtproduktive Flächen

Auf 4 % des förderfähigen Ackerland (mind. 0,1 ha groß) müssen Landwirte nichtproduktive Flächen anlegen. Die Brache beginnt mit Ernte der Hauptfrucht im Vorjahr. Flächen können aktiv mit Saatgut begrünt (keine Reinsaat) oder der Selbstbegrünung überlassen werden.
 
Ab 01.09. Beweidung der Brache durch Schafe und Ziegen möglich.

Flächenplanung: Wo platziere ich meine Brache?

Primär empfehlen sich ungünstige Lagen, wie zum Beispiel:
 
  • Schlechte Bodengüte
  • Weit entfernte Flächen
  • Hanglagen
  • Ungünstige Flächenzuschnitte
  • Rote Gebietskulisse
Vor- & Nachteile unterschiedlicher Stillegungsdauer
Kurzlebige Stilllegung (1-2 Jahre)Dauerbrache (3-5 Jahre)
+ Einfacher Umbruch (Ziel: Glyphosatfrei)+ Flächenruhe
+ Nutzung gebundener Nährstoffe+ Geringer Saatgutbedarf
+ Vorfruchteffekt+ Kostengünstiges Verfahren
+ Flexibilität + Sicherer Rückzugort für das Wild
- Höherer Saatgutbedarf - Intensiver Umbruch
- Höherer Mechanischer Bedarf- Nährstoffarme Ausgangslage bei Wiederaufnahme
- Durchwuchs ausgesamter Arten

Vorteile einer Grünbrache mit Leguminosen und Gräsern

  • Verbesserung der Bodengare durch Bodenkrümelung, weniger Verschlämmung
  • Vorbeugung von Nährstoffauswaschung
  • Verdrängung von Samenunkräutern durch Schröpfschnitte (im erlaubten Zeitraum)
  • Reduktion des PSM Einsatzes bei Wiederaufnahme der Fläche
  • Humusaufbau
  • Schutz vor Erosion
  • Sofortige Bodenbedeckung nach der Ernte
  • Deckung und Äsung für Wildtiere

Geeignete Arten für Dauerbrachen

  • Durch die Auswahl geeigneter Mischungen können Brachen leicht wieder reaktiviert und Problemunkräuter unterdrückt werden.
  • Eine Brache sollte einen gewissem Anteil an Gräsern haben – diese sorgen für Bodenbedeckung.
  • Reine Leguminosenbestände sind lückiger am Boden und birgen einen höheres Unkrautrisiko. Sie bauen außerdem ungenutzte Stickstoffreserven auf. Diese werden vom Unkraut genutzt und das Auswaschungsrisiko nimmt zu. Mischungen mit Gräser sind die ideale Kombination für Leguminosen.

Dt. Weidelgras

Sorgt für einen schnellen Lückenschluss und gerade auf Flächen mit hohem Unkrautdruck für eine schnelle Bedeckung.

Resistenzproblematik sollte beachtet werden!!!

Rotschwingel ist eine gute Alternative

  • Sehr gute Bodenbedeckung
  • Benötigt aber deutlich mehr Zeit zum Auflaufen & Etablierung – Standorte mit hohem Unkrautdruck könnten diesen überwachsen.
  • Etablierter Rotschwingel und Weißklee unterdrücken sehr gut Unkräuter

 

Andere Gräser wie Wiesenrispe, Lieschgras benötigen ebenfalls sehr viel Zeit in der Jugendentwicklung und sind teurer.
 
Es sollte betriebsindividuell betrachtet werden:
  • Welcher Umbruch ist im Anschluss rechtlich möglich? à (Gebietskulissen GLÖZ 5, GLÖZ 6)
  • Besteht ein Resistenzrisiko?
  • Wie ist das Verunkrautungspotenzial?
Bitte die regionalen Empfehlungen der Offizialberatung berücksichtigen – da diese die regionalen Bedingungen Vorort beurteilen können!

Kurzlebige Brache

  • Winterhart und Artenreich (Spitzwegerich, Feinleguminosen, etc.)
  • Ideal zur Bodenstabilisierung
  • Gute mechanische Umbruchwürdigkeit

     

Mittelfristige Brache

  • Kann als Hauptfrucht (Ackerfutter) angelegt werden und dann in Brache überführt werden
  • Ideal bei anschließender, zulässiger Beweidung (Schafe + Ziegen)
  • Gräserbetont, ergänzt durch Klee

 

Dauerbrache

  • Langsam wachsend
  • Unkrautunterdrückend
  • Rotschwingelbetont