TerraLife® Mischungen richtig anbauen

Eine gute Zwischenfrucht wirkt wie eine Bodenkur zwischen den Hauptfrüchten, daher sind Zwischenfrüchte anbautechnisch zu behandeln wie eine Hauptfrucht. Zur Bewertung einer Zwischenfrucht ist nicht nur die oberirdisch gebildete Masse zu betrachten. Der Einfluss der Wurzeln auf die Aktivität des Bodenlebens und die Eigenschaften des Bodens stellen ein entscheidendes Bewertungskriterium dar.

Das Konzept von TerraLife® setzt genau hier an, denn TerraLife® Mischungen ermöglichen eine intensive, tiefe und vielfältige Durchwurzelung des Bodens. In der dadurch erreichten, umfangreichen Rhizopshäre, wird die mikrobielle Aktivität deutlich erhöht.
 
Für den erfolgreichen Zwischenfruchtanbau müssen nach der Mischungswahl in Abhängigkeit von Fruchtfolge, Aussaattermin, Aussaattechnik und Verwendungszweck optimale Aussaatvoraussetzungen geschaffen werden. Der Landwirt kann einen „garen“, aktiven Boden, der sich gut bearbeiten lässt und gebundene Nährstoffe an die Hauptfrucht gibt, erwarten.

Um Wasser zu sparen und eine Konkurrenz von Ausfallgetreide bzw. -raps und anderen Unkräutern/-gräsern zu unterbinden, sollte die Aussaat unmittelbar nach dem Mähdrusch mit flachen Werkzeugen erfolgen.
In trockenen Jahren ist dies besonders erstrebenswert, um eine geringe Verdunstung zu erreichen. Mehrere Bodenbearbeitungsschritte bedeuten immer einen Verlust von nutzbarem Wasser. Ist die Zwischenfruchtaussaat witterungsbedingt oder aus arbeitswirtschaftlichen Gründen kurz nach der Ernte der Vorfrucht nicht möglich, ist aufgelaufenes Ausfallgetreide mit entsprechenden Bodenbearbeitungsmaßnahmen zu bekämpfen.
 
Besondere Beachtung ist diesbezüglich bei erfolgter Strohernte auf den Schwadbereich zu legen. Hier ist in manchen Fällen eine zusätzliche Ausfallgetreidebekämpfung durchzuführen. Die Aussaatzeiten sollten regional angepasst werden. Die meisten TerraLife® Mischungen profitieren von Saatterminen zwischen Mitte Juli und Mitte August. Zu diesem Zeitpunkt sind Böden meist warm und die Tageslichtlänge ideal. Ausgewählte Spätsaatmischungen wie TerraLife® VitaMaxx, TerraLife® CoolSeason können auch noch im September (je nach Lage) gesät werden und sind für frühe Termine nicht geeignet.

Vor der Ernte der Vorkultur sind bereits einige Aspekte für die Etablierung von Zwischenfrüchten zu berücksichtigen.
Abhängig von der Vorkultur verbleibt organische Masse verschiedener Art, Menge und räumlicher Verteilung auf der Fläche. Diese kann die Etablierung der Zwischenfrucht unterschiedlich beeinflussen. Bei vorangegangenen Druschfrüchten kann beispielsweise das Stroh geräumt oder auf der Fläche belassen werden. Um einen sicheren Aufgang der Zwischenfrucht zu garantieren, sind verschiedene Punkte zu berücksichtigen:

  • Das feine Häckseln der Pflanzen- und Strohreste verringert den mechanischen Widerstand gegenüber den Zwischenfruchtkeimlingen.
  • Eine homogene Verteilung der Erntereste fördert einen gleichmäßigen Feldaufgang.
  • Die Art und Menge der Erntereste nimmt Einfluss auf die Saattechnik. Eine zu dicke Strohschicht kann beispielsweise die Sämaschine verstopfen.
  • Die Art und Menge der Erntereste entscheidet über die Nährstoffdynamik im Boden. Beispielsweise hat Getreidestroh ein sehr weites C/N-Verhältnis, wodurch nach Einarbeitung in den Boden die N-Verfügbarkeit für die Zwischenfrucht deutlich eingeschränkt sein kann.
  • Beim Umgang mit Ernteresten vor der Etablierung der Zwischenfrucht, ist stets die standortspezifische Bodenbeschaffenheit sowie die aktuelle Witterung zu berücksichtigen.
  • Die Bedeckung der Bodenoberfläche durch Erntereste schützt vor Wasserverdunstung, Verschlämmung und Erosion.

Zudem entscheidet das Ausfall- und Durchwuchsverhalten der vorangegangenen Kultur über Saatbettbereitung und Wahl der Zwischenfrucht. Besonders Gerste (Hordeum vulgare) und Roggen (Secale cereale) können in Zwischenfruchtbeständen durchwachsen. Folglich gilt es, in solchen Fruchtfolgen die Bodenbearbeitung anzupassen und konkurrenzstarke Zwischenfrüchte zu  wählen, die sich schnell etablieren und dem Ausfallgetreide Licht, Wasser und Nährstoffe entziehen.

Alle Mischungen enthalten klein- und großkörnige Arten, daher liegt die optimale Aussaattiefe bei max. 2-3 cm. Bei der Saatbettbereitung muss vor allem den Ansprüchen der Feinsaaten mit einem feinkrümeligen, gut rückverfestigten Saatbett Rechnung getragen werden. Grundsätzlich ist im Vorfeld auf eine optimale Strohverteilung zu achten.
Es gibt verschiedene Ansätze zur Aussaat einer TerraLife® Zwischenfruchtmischung. Die technische Ausstattung des Betriebes gibt maßgeblich die Saattechnik vor. Der Erfolg einer Zwischenfrucht jedoch ist sehr an der erfolgreichen Etablierung geknüpft. Eine reine Streusaat ist mit einem deutlich höherem Risiko verbunden, da die meisten Arten eine Bodenbedeckung benötigen. Bei einem Streusaatverfahren sollten höhere Saatstärken kalkuliert werden und Rahmenbedingungen (z. B. Witterung) ideal sein.
 
Die Aussaat einer Zwischenfruchtmischung kann nach erfolgter Bodenbearbeitung mit der Drillsaat oder nach Vorfrüchten wie Roggen oder Weizen am Tag des Drusches mit der Direktsaat in die Stoppel erfolgen. Der Einsatz von Walzen (z. B. Güttlerwalze) in Verbindung mit Streu- bzw. Drilltechnik kann ebenfalls sinnvoll und effizient sein. Entscheidend sind eine gleichmäßig flache Saatablage mit ausreichender Rückverfestigung.
Die Strohverteilung muss optimal erfolgen, eventuell ist der Einsatz eines Strohstriegels und/oder ein Mulchen der Stoppeln erforderlich. Da unter trockenen Bedingungen in der Bodenoberschicht kaum eine N-Mineralisierung stattfindet, ist bei einer Direktsaat eine Stickstoffgabe anzuraten.
Die Saatstärken der TerraLife® Mischungen sind für ein optimales Saatbett und optimale Saatzeiten kalkuliert und sollten aufgrund des unterschiedlichen Konkurrenzverhaltens der einzelnen Mischungspartner unbedingt eingehalten werden. Nur bei ungünstigen Bedingungen oder Streusaaten, wie unzureichende Saatbettbereitung oder verspätetem Saattermin sind die Saatstärken nach oben anzupassen.

TerraLife® Mischungen können von einer moderaten Startdüngung profitieren. Dies ist je nach Standort vom C/N-Verhältnis abhängig. Weiterhin ist auf den rechtlichen Rahmen im jeweiligen Bundesland und insbesondere die Gebietskulisse (rotes Gebiet) zu achten. In roten Gebieten ist keine Düngung möglich.

Je nach Bundesland ist eine Startdüngung von dem zulässigen Leguminosenanteil in der Mischung abhängig. Die Bundesländer definieren den Begriff der „Mischungen mit Leguminosen“ unterschiedlich. Es gibt Schwellenwerte für den Leguminosenanteil (Samenanteile in der Mischung), welche die Startdüngung der Zwischenfrucht definieren.

Deshalb bietet die DSV TerraLife® die Mischungsfamilien BetaMaxx und MaisPro TR, sowie N-Fixx mit unterschiedlichen Leguminosenanteilen an. MaisPro TR 50 hat beispielsweise weniger als 50 % Leguminosen im Samenanteil und darf in Bundesländern mit dem Schwellenwert für „Nichtleguminosen“ < 50 % (z. B. NRW) dann organisch gedüngt werden. In anderen Ländern gelten andere Werte und es empfiehlt sich z. B. die Mischung MaisPro TR 30. Dies ist mit der örtlichen Düngeberatung zu klären.

Düngebedarfsplanung der Folgefrucht

Je nach Mischung müssen in der Düngebedarfsplanung der Folgefrucht Zu- und Abschläge erfolgen. Die meisten TerraLife® Mischungen gelten in der Düngebedarfsplanung der Folgefrucht als Nichtleguminose, je nach Winterhärte muss ein Zuschlag berücksichtigt werden.

Tipp: Die DSV steht mit Rat und Tat durch unsere Fachberater zur Seite – Fragen zur Düngung kann schlussendlich nur die regionale Düngeberatung geben.

Erstrebenswert ist eine lange Bedeckungszeit durch die TerraLife® Mischung. So kann die Photosynthese möglichst lange erfolgen. Es gibt aber Gründe dafür, das Wachstum zu unterbrechen. Sollten in milden Herbsttagen einzelne Arten (besonders Buchweizen, weißer Senf, Ölrettich, Phacelia) von dem Stadium der Blüte zur Samenbildung wechseln, so ist eine Reduktion sinnvoll. In diesen Fällen ist ein rechtzeitiges Stoppen des Wachstums zu empfehlen, um einer möglichen Samenreife vorzubeugen.
 
Ist die völlige Reduktion während des Winters erwünscht und die Wetterbedingungen (Frost) sind nicht sicher zu erwarten, so empfiehlt sich ein Walz- bzw. Quetschgang am Ende der Vegetation, vorzugsweise beim ersten Frost, um ein sicheres Abfrieren und gleichmäßiges Einarbeiten im Frühjahr zu ermöglichen. Der Aufwuchs sollte im Spätherbst grundsätzlich nicht grün eingearbeitet werden.
 
TerraLife® MaisPro TR, MaisPro TR Greening 30/50. TerraLife® CoolSeason und Mischungen mit TerraLife® SoilProtect sind winterhart oder zum Teil winterhart. Hier ist es das Ziel, dass einige Arten (z. B. Winterwicke, Inkarnatklee) während des gesamten Winters bestehen bleiben und die grüne Brücke zur nächsten Hauptfrucht bilden. Diese werden mit der Saatbettvorbereitung im Frühjahr im Boden eingearbeitet.

Allgemeine Hinweise

  • Anwendungshinweise von Herbiziden in der Vorfrucht sind unbedingt zu beachten
  • Bei zu früher Aussaat und unter Stressbedingungen (insbesondere Trockenstress) kann es zur vorzeitigen Samenbildung einiger Pflanzenarten (Buchweizen, Weißer Senf, Ölrettich, Phacelia) kommen. In diesen Fällen ist ein rechtzeitiges Stoppen des Wachstums zu empfehlen, um einer möglichen Samenreife vorzubeugen (bei Nutzung als öVF Greeningvorgaben beachten)
  • Der Aufwuchs sollte im Spätherbst grundsätzlich nicht grün eingearbeitet werden
  • Bleiben die Mischungen über Winter stehen, empfiehlt sich ein Walz- bzw. Quetschgang am Ende der Vegetation, um ein sicheres Abfrieren und gleichmäßiges Einarbeiten im Frühjahr zu ermöglichen (Ausnahme MaisPro TR, Landsberger Gemenge, CoolSeason und FutterGreen)
  • Weitere geeignete Ansaatverfahren sind: Gülle- und Mähdruschsaat (optional mit Walzengang)