Rotes Straußgras schosst ziemlich spät im Frühjahr und bildet auch blütenlose Halmtriebe. Auf vielen Standorten gilt es als ein wertvolles Untergras mit guter Narbenbildung und Schattenverträglichkeit. Stark verbreitet in süddeutschen Mittelgebirgslagen und als „Fioringras“ von Samenhändlern in lichten Wäldern gesammelt. Es gelangte auch in die USA, wo es zur Saatgutvermehrung angebaut wird. Als „Highland Bentgrass“ ist es im weltweiten Saatguthandel bekannt. Auf mageren Standorten, auf Gebirgsweiden und in rauen Lagen bei fehlender Konkurrenz stark verbreitet. Durch Düngung gefördert, liefert es ein schmackhaftes Futtergras. Auf vielen Naturweiden im Flachland wie in Höhenlagen ein wertvolles Futtergras mit der mittleren Futterwertzahl 5. Weit stärker wird es im Rasensektor zur Anlage von Zierrasen, Park- und Golfrasen genutzt. Bei guter Ausläuferbildung ist eine mittlere Narbenfestigkeit gegeben. Es verträgt tiefen Schnitt, hat nur schwachen Zuwachs, wird jedoch leicht von Pilzkrankheiten befallen.

Rispe

Botanische Merkmale
Blatt Jüngstes Blatt gerollt, Blattspreite offen, zahlreiche deutlich schmale Riefen, unbehaart, Unterseite matt. Blatt spitz zulaufend, relativ kurz. Häutchen ziemlich kurz und meist gerade. Kein Öhrchen.
Halm Die Halmtriebe werden bis zu 50 cm lang, steil aufrecht wachsend. Halmtriebe auch ohne Blütenstand, obere Blätter von Halmen abstehend.
Blütenstand Feine, locker besetzte echte Rispe mit vielen Seitenästen auf den unteren Stufen. Rötlicher Farbton. Die gesamte Rispe hat die Form eines Ei. Sie bleibt vor, während und nach der Blüte offen gespreizt. Das Ährchen hat nur eine Blüte. Keine Granne.
Frucht Die Spelzfrucht ist von Hüllspelzen umschlossen. Spelzen zarthäutig, weiß bis silbrig glänzend. Deckspelze am Grunde fein behaart, kein Stielchen. Die braune Karyopse oft durchscheinend. Im Saatgut ist stets ein Anteil nackter Körner enthalten. TKG 0,05–0,08 g.