Die Entwicklung der Getreidezüchtung
1991
Der Grundstein der DSV Getreidezüchtung wird unmittelbar nach der Wende mit dem Kauf der Saatzuchtstation Leutewitz bei Meißen gelegt. Leutewitz gehört zu den traditionsreichsten deutschen Züchtungseinrichtungen, denn die Aktivitäten der Station gehen bis ins Jahr 1826 zurück.
Die DSV beschäftigt die ehemaligen Mitarbeiter weiter und investiert intensiv in den Standort und in die Zuchtprogramme. Neben der in Leutewitz bereits etablierten mehrzeiligen Wintergerstenzüchtung wird noch im gleichen Jahr ein umfangreiches Zuchtprogramm bei Winterweizen aufgelegt. Um eine erfolgreiche Züchtung zu gewährleisten, werden weitere Zuchtstationen in den wichtigen europäischen Märkten aufgebaut und ein europaweites, eigenes Prüfnetz etabliert. So ist es möglich, umweltstabile und angepasste Sorten für alle bedeutenden Getreideanbauregionen in West- und Osteuropa zu selektieren.
Die zentrale Getreidezuchtstation der DSV ist heute die Saatzuchtstation Leutewitz. Außerdem unterhält die DSV in Terminiers (Frankreich) und Wardington (Großbritannien) eigene Zuchtstationen, an denen ebenfalls Getreidezüchtung betrieben wird. Terminiers liegt im Hauptanbaugebiet für Winterweizen in der Beauce, zwischen Paris und Orleans. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von frühreifen Weizensorten für den kontinentalen Klimabereich in Europa sowie die Prüfung von Zuchtmaterial aus der Winterraps- und mehrzeiligen Wintergerstenzüchtung. Für den englischen Markt, aber auch für das maritime Klimagebiet (Nordfrankreich, Benelux, Dänemark und Nordwestdeutschland) werden in der DSV Saatzuchtstation Wardington in Großbritannien Weizensorten selektiert.